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Top 25 Of New Discovored Albums 2.3

Platz 25: Chinese Crack Crimes - Chinese Crack Crimes
Elektronisches Rumgeklimpere, bei dem selten wirklich Musik als solche produziert wird sondern eher eine Anhäufung an Tönen.

Platz 24: Puffin On My Side Early Morning EP
Ambient-EP, einigermaßen gelungen. love conquers all sticht aus den 4 Tracks am meisten hervor.

Platz 23: Wild Dogs In Winter - Wild Dogs In Winter EP
Angehauchter Post-Rock mit Gesang, leicht untermalt von elektronischen Nebengeräuschen. Nicht wirklich schlecht, jedoch in keiner Weise weiter bemerkenswert.

Platz 22: Vasudeva - Roots of the Tree EP
Lockere Kraut-Post EP, nicht unbedingt von Strukturen gekennzeichnet. Flawless Architect und Upon the Shoulders Of Titans wissen durchaus zu gefallen.

Platz 21: Love Through Cannibalism - Magic Island
8-Bit-Breakcore aus Barcelona. Kann man sich in gemäßigter Lautstärke anhören, ansonsten gibt es starke Kopf- und Gehörschäden. Punktet vorallem durch Rhythmus und Einzigartigkeit.

Platz 20: 52 Commercial Road - A Wreck Provides An Excellent Foundation
Post-Rock, versetzt mit elektronischen Elementen, stammend aus London. Geht in Ordnung, wirkt auf die Dauer (knappe Stunde) etwas ermüdend.

Platz 19: Al Sabo - Al Sabo
Lo-Fi Post-Rock aus Michigan, USA. Einen gehörigen Tick zu verspielt, um das ganze Potential ausschöpfen zu können. a memory of ascension treibt einen durch fortwährendes auf- und abdrehen der Lautstärke in den Wahnsinn, während Töne von Flüssigkeit in The Clouds Revealed Infinity auch nicht wirklich zum Hörgenuss beitragen.

Platz 18: Nyctalgia - Time Changed Everything...
Seichte Piano-Ambient-Musik. Wirklich interessant und auch gelungen, tritt in gut 25 Minuten jedoch mehr oder weniger auf der Stelle. Erst Falling into Nothingness bringt etwas Abwechslung ein.

Platz 17: Right Angle Triangle - Whiter Surf
Lo-Fi Electronica; Stärkere und schwächere Lieder egalisieren sich, sodass zum Ende nur die einigermaßen Hörbaren in Erinnerung bleiben (Whiter Surf und Railings Traced).

Platz 16: Pilots in Orbit - Did You Grow Up Too Fast?
Nachwuchs Indie-Band aus den Staaten, die erfrischender Weise über aggressive Rachegelüste und Verachtung singen, jedoch in einem angenehm munteren Ton. Die fünf Songs bewegen sich alle auf der selben Wellenlänge, Past, Present, Future sticht als etwas melancholischer Song ein wenig hervor.

Platz 15: Элджерон - Лёд
Die ersten Töne von Ice riefen direkt große Zuneigung in mir auf. Der Klimax wird von den Lo-Fi Post-Rockern aus St. Petersburg, Russland ebenfalls sehr gut umgesetzt. Auch der andere von leider nur zwei Liedern weiß durch ungemein liebevolles Playing sehr zu gefallen.

Platz 14: Industries Of the Blind - Chapter 1: Had We Known Better
Post-Rock Album mit maximaler Ausarbeitung seiner Melodien. Funktioniert bei I just wanted to make you something beautiful wesentlich besser als im zweiten Song Waiting And Waltzing In Airport Terminals (beide mit Dauer von 13 Minuten). Der fünfminütige Schluss-Track The lights weren't that bright, but our eyes were so tired ist mit fünf Minuten zwar der kürzte, von seiner Umsetzung her jedoch der beste. Gitarren und dann Geigen steigern sich sehr schön zum Höhepunkt, der durch abrupt einsetzende Drums dargeboten wird.

Platz 13: La Mar - La Mar
Mit gekonnt schroffen E-Gitarren vorgetragener Post-Rock aus Venezuela, besticht durch Wiedererkennungswert. Das Verhältnis von harten und leichten Passagen ist hervorragend, auch wenn in den härteren I Will und Releash etwas über das Ziel hinausgeschossen wird. Auch Under the Weather ist im mittleren Sektor etwas zu verzerrt und chaotisch. Fällt bei einer Gesamtlänge von 47 Minuten jedoch nicht allzu sehr ins Gewicht, besonders da There Goes Life und Mirage gut unter gestandenen Post-Rock Songs mithalten können. Victory! begeistert zusätzlich durch dein Einsatz von ausgefallen Instrumenten.

Platz 12: Radiohead - In Rainbows
Die aussortierten Songs vom siebten Radiohead-Album "In Rainbows". MK 1 setzt direkt an Videotape an, das folgende Down Is the New Up passt musikalisch genau zur locker-lässigen Stimmung. Go Slowly wird unter eingefleischten Fans einen Gänsehaut-Moment verursachen können, wenn nach der schön-melancholischen Eingangssequenz die Line "Oh, there's a way out" einsetzt und der etwas abgeänderte Riff vom legendären There, There gespielt wird. Last Flowers lässt einen sehr gefühlvollen Yorke singen, nur begleitet vom Piano, kommt jedoch zu keinem zufriedenstellenden Abschluss. Bei Up On the Ladder verhält es sich ähnlich wie bei Down Is the New Up, musikalisch mit dem Original-"In Rainbows" durchaus in Einklang zu bringen, textlich her jedoch vergleichbar schwach. Bangers And Mash erinnert stark an Bodysnatchers, welches auf "In Rainbows" schon nicht zu meinen Favoriten zählte; Bangers And Mash hat noch weniger Qualität. Mit 4 Minutes Warning kommt als letzter Track noch ein richtiger Knüller; verflucht lässig und dennoch schwermütig gespielt, zu einem einwandfreien Text (Schilderung der Flucht vor feindlichen Luftangriffen).

Platz 11: The Iona Room - The Iona Room
Akustik-Gitarren pur; The Iona Room überzeugt mit 3 sehr qualitätsreichen Songs und fantastischem Playing. Wie im richtigen Post-Rock sind immer wieder Tempo- und Themenwechsel zu beobachten, besonders gelungen in With Healing In Its Wings. Sehr starke EP.

Platz 10: Caelin - Now, Nowhere
Hausgemachter Post-Rock eine finnischen Band. Die drei Lieder können von Anfang bis Ende überzeugen, vorallem Follower ist ein echtes Prunktstück und kann durchaus als Prototyp für zwar einfachen aber dennoch umwerfenden Post-Rock gelten. Die weiteren Lieder bestätigen dieses Niveau.

Platz 9: Boards Of Canada - In A Beautiful Place Out In the Country
Eine EP des schottischen IDM-Duos Boards Of Canada. Während es Kid for Today noch sehr gemächlich angehen lässt, ist Amo Bishop Roden umwerfend schön. Besser kann man die eisige Polarlandschaft nicht in Musik verpacken, das Lied reißt und zerrt an einem und vermittelt die unwahrscheinlich rührende Schönheit dieser Zone. Perfektion. In A Beautiful Place Out In the Country ist ebenfalls äußerst gut gelungen, der verzerrte Gesang hat eine Menge Wiedererkennungswert. Die Lässigkeit dieses Songs wird in Zoetrope weitergeführt, auch wenn die Atmosphäre sich ein wenig ändert.

Platz 8: Radiohead - Pablo Honey
Radiohead's Debüt-Album. Schnell wird in You der Grunge-Stil erkennbar, der sich durch das gesamte Album zieht, auch wenn beileibe kein weiterer Song so schlecht ist wie der angesprochene Opener (abgesehen von Anyone Can Play Guitar vielleicht). Zum Glück kommt mit Creep der Radiohead-Song der Frühzeit schlechthin. Dieses Attribut gehört ihm völlig zu recht, er klingt zu 100% ehrlich und verliert sich nicht wie andere Lieder der Platte in völlig sinnlosem Grunge-Geschrabbel. Beispiele für dieses traurige Phänomen wären beispielsweise Stop Whispering oder das zu einem gewissen Zeitpunkt schaurig schöne Blow Out. Der Rest hält ein im großen und ganzem akzeptables Niveau, oft liegt in der Einfachheit der Lieder ihre Stärke.

Platz 7: Lights Out Asia - In the Days Of Jupiter
Lights Out Asia präsentieren ihre Mischung aus IDM und Post-Rock. Der Sound des Albums ist sehr unique, auch wenn diese besondere Atmosphäre nicht die vielen Minuten der etwaigen Leere füllen kann. Die Musik an sich weiß schon zu gefallen, nur passiert zwischendrin einfach zu lange zu wenig; die 65 Minuten Spieldauer sind hier eindeutig zu viel. Außerdem fehlt ein richtiger Höhepunkt, ein richtiger Überraschungsmoment. Nur Then I Hope You Like the Desert kann ansatzweise so etwas bieten, wenn erst die Geschwindigkeit mitsamt elektronischer Beihilfe angezogen wird und dann auch noch unerwartet Gesang einsetzt. Insgesamt ist das Album nicht von schlechten Eltern, sticht jedoch trotz der Voraussetzungen als gut produziertes IDM/Post-Rock Album nicht aus der Musiksammlung hervor.

Platz 6: We Were Promised Jetpacks - These Four Walls
Waschechter Indie-Rock aus Schottland. We Were Promised Jetpacks liefern mit "These Four Walls" ein souveränes Debüt-Album, bei dem der schnörkellose Aufbau sowohl als Vor- als auch als Nachteil gelten kann. Dabei profitiert die Band ungemein vom schottischen Akzent des Sängers, der ihr automatisch einen gewissen Wiedererkennungswert zu kommen lässt. Vom Musikalischen betrachtet bleibt das Quartett auf vertrauten Ufern und traut sich nur im sehr schön strukturiertem Keeping Warm etwas außergewöhnliches. Insgesamt also ein solides Werk, mit einem akzeptablem Sänger ausgestattet.

Platz 5: All Shall Be Well (and all shall be well and all manner of things shall be well) - ROODBLAUW
Schon der Name besitzt so großes Wiedererkennungspotential, dass man an den Tönen der Band kaum umher kommt. Tatsächlich erweisen diese sich dann als so angenehm, treffend und liebevoll, dass man alleine wegen der Musik zurück zur Band findet. Dem verschrobenen Einstieg aus langgezogenen Orgelnoten folgt im ersten Song Mothers, Tell Your Daughters Our Music Is All Awful Noise And We're Just A Bunch Of No-Goods ein blitzsauberes mehrstimmiges Gitarrenspiel. Dieses findet im folgenden There will always be at least a thousand things you don’t know. seine absolute Perfektion. Doch damit nicht genug, reibt sich der Song immer weiter auf bis hin zu einem wundervoll verzerrten aber auch vergleichsweise sanften Riff hin. History Is Ever Ours For the Reliving schafft es, das hohe Niveau zu halten, Forgot Yesterday, Am Today And Will Be Tomorrow kann obgleich der kurzen Dauer von 4 Minuten mit munterem Glockenspiel den Hörer weiter in seinem Bann ziehen. Leider geht im letzten und längsten Once There Were Legions einiges verloren, sodass es nicht für nochmehr reichen konnte.

Platz 4: Tides From Nebula - Aura
Mit "Aura" vom polnischen Post-Rock-Gespann Tides From Nebula reiht sich das nächste hochklassige Genre-Werk in meine Sammlung. Am wichtigsten hierbei ist, dass auch die Polen ihrem Sound einen klar definiertem Charakter hinzufügen. Dieser gestaltet sich, neben massiven Gitarrenklängen in den Top-Songs Shall We? und Apricot als einer der harten Sounds schlechthin im Genre, ohne dabei jedoch in planlosen zu verfallen. Besonders deutlich wird dies im zentral-postierten Tragedy Of Joseph Merrick, wo der Hauptriff gleich von verschiedenen Gitarren angestimmt wird. Doch neben den sehr harten Passagen (wie noch in Sleepmonster; Higgs Boson) lassen sich auch sphärische, gezogene Gitarrenspielereien blicken; der Titel Purr hätte nicht besser gewählt sein können. Den perfekten Abschluss findet das Album dann im bereits angesprochenen und einfach umwerfenden Apricot, welcher vorhergegangene Songs, die nicht so sehr überzeugen konnten, vergessen macht. Dieses Lied ist pures Gold.

Platz 3: Ratatat - LP4
"…was wird daraus, wenn der Bruno mal tot geht? Wo landen diese Sachen? Wo landen diese Instrumente? Was wird daraus?"
Diese Frage, als Voice-Sample im Übergang von Bilar auf Drugs zu hören, beantwortet das amerikanische Duo in ihrem vierten Studioalbum "LP4" mit beeindruckender Gründlichkeit. Leidenschaftlich zerlegt die Band, so scheint es, ein klassisches/ausgefallenes Instrument nach dem anderen, ohne dabei den Rahmen ihrer elektronischen Experimentierfreude zu verlassen. Dies ist schon im ersten Song Bilar gut zu beobachten; Forsch aufbrausende Bassklänge heißen den Zuhörer willkommen, ehe verzerrte Streicher und Trompeten die Atmosphäre der nächsten 45 Minuten präsentieren. Den richtigen Kick bekommt man jedoch erst im folgenden Drugs, sobald die Band nach abtastenden kaum vernehmbaren Bläsern die Watt-Zahlen in angenehm berauschende Höhen treibt. Die Lautstärke prasselt aus allen Rohren auf das Hörvermögen des Konsumenten nieder, die typisch-verzerrte Gitarre gibt inmitten dieses Orkans Anhaltepunkte. Klaviertöne lassen den Song entspannt ausklingen, bevor Neckbrace endgültig den Weg des Albums weist: Dem treibenden, gemäßigtem Bass werden aus allen Richtungen Details hinzugefügt, die oftmals ihren Höhepunkt finden während dieser kurze Zeit aussetzt. Die höchste Schaffenskraft wird ungefähr im dritten Viertel der Platte erreicht, beginnend mit Sunblocks; der bewölkten Grundstimmung entwischen immer wieder klare Sonnenstrahlen, dargestellt durch helles Glockenspiel und Klavierlaute. In Bare Feast wird der fröhlichen Laune dann freien Lauf gelassen, eines jeden Bewegungsdrang wird bei diesem Song auf den Gipfel getrieben. Wieder einmal tun die unkonventiellen Instrumente ihren Job. Grape Juice City setzt in veränderter Form genau dort an, zu beachten ist neben all den erhellenden Instrumenten hintergründiges Vogelgezwitscher. Zum Ende hin beweisen die Synthies ihre Unverzichtbarkeit neben all den antiquierten anderen Musikgeräten. Alps und We Can't Be Stopped führen zur schnellen Beruhigung des Hörers bei und klingen beinahe schon wie Einschlaflieder, jedoch im positiven Sinne. Sie bereiten diesem überaus experimentellen und gut gelaunten Album damit einen runden Abschluss.

Platz 2: 65daysofstatic - We Were Exploding Anyway
Es knallt, und zwar gehörig. Das machen gleich die ersten Töne des Openers Mountainhead deutlich. Jedoch geben sie auch ohne Umschweife preis, dass sich die Form etwas geändert hat. Was wir in "We Were Exploding Anyway", der vierten Aufnahme der 65daysofstatic, vorgesetzt bekommen, ist der pure Bass. Sollte man in diesen ersten Momenten Sorgen haben, was den Sound der Band angeht, so wird man nach dem Hören des Albums beruhigt sein: die Amerikaner sind nicht dem IDM verfallen, auch wenn sie sich vieles seiner Klangart angeeignet haben. So lässt das altbekannte Chaos der 65dos auch nicht lange auf sich warten, wobei es im ersten Song noch ein wenig temperiert fabriziert wird. Das zweite Lied, Crash Tactics, beginnt mit wie durch den Nachthimmel brausenden Lichtstrahlen klingenden Synthie-Tönen. Sie machen Platz für die Gitarren und Drums und setzen im großartigen Finale des Songs so hoch wieder ein, dass es einem die Decke vom Kopf zu fegen scheint. Dance Dance Dance bestätigt dann leider einige Skeptiker, da es zu rhythmisch und nicht brutal genug klingt und somit leider das Gesamtbild des Albums ein wenig hinunterzieht. Auch Piano Fights ist nicht unbedingt das beste Produkt der Math-Rocker, doch immerhin findet die Band hier zu ihrer Musik zerstörenden, anarchischen Natur zurück. Damit ist der Einstieg in den nun rapide besser werdenden Teil des Album bereitet. Weak4 kündigt sich lautstark an und treibt sich ruhelos durch die Boxen der Stereoanlagen. Fast schon dankbar saugt man den sich entladenden Klimax und die damit einhergehende Energie in sich auf, die Drums sind wiedereinmal bestechend überreizt gespielt. Mal etwas anders strukturiert hat die Band das folgende Come to Me, indem gesprochene Wörter des The Cure-Sängers Robert Smith quasi als zusätzliches Instrument genutzt werden. Die Gewalt des tosenden Höhepunkts kommt überraschend früh im Mittelteil des 8-Minuten-Tracks, verzerrte Worte feuern das Tempo erneut an, bevor sich der Song ein zweites Mal über dem Hörer entlädt. Unmittelbar daraus erhebt sich ein nun für das Album typisch werdender Rhythmus. Unaufhaltsam und unterstützt von den Worten Smith's ("All you have to do is close your eyes, and come to me") rauscht man auf das Ende des Songs vor, wo die reißenden Streicher direkt in Go Complex münden. Wieder knallt die elektronisch unterstützte Bassdrum, Computerstimme und Effekte treiben sich auf ein neues zum Höhepunkt, alles zittert und wackelt, der unverkennbare Rhythmus setzt ein und auf ein neues entledigt sich alles im Chaos. Das ballert. So kommt es sehr überraschend, dass der großartigste, nun folgende Song der Scheibe überhaupt nicht in dieses Schema fällt. Debutante startet mit dem Potential des besten Ambient-Songs aller Zeiten. Die Atmosphäre ist düster, bedrohlich und so unglaublich dicht. Die 65daysofstatic ziehen nun eine Gitarrensaite bis zum Exotus an, spannen die Nerven des Hörers ins Unermessliche, man droht hinwegzutreiben…und dann flackert ein Synthesizer durch die Dunkelheit. Dieser Song bietet soviele Gänsehaut-Momente und dieser ist definitiv einer davon. Ein ungeordneter, brechender Bass setzt ein, die elektronischen Beigeräusche charakterisieren den Track eindeutig als ein 65dos-Werk, die Drums beginnen und der Synthesizer erhebt sich aus allen Sphären. Mit den einsetzenden Engelsstimmen und Gitarren steuert man dem Ende entgegen und- Chaos nur für einen Moment, den man braucht um sich zu orientieren. Der Track tut seinen Rest, löst sich auf…bevor der fast im Hintergrund verschwundene Bass sich in Tiger Girl verwandelt. Ein 10-Minuten Klangwerk, das aufgrund seiner Ausführlichkeit am ehesten mit The Mighty Rio Grande von This Will Destroy You oder Clouds von Beast, Please Be Still vergleichen zu ist. Jedoch lässt sich hier mal wieder unter keinen Umständen die Einzigartigkeit des Songs unterschlagen; Zu erst einmal ist er als der 65daysofstatic völlig untypisch. Die volle Distanz über ist ein und derselbe Bass zu hören. Das klingt zu ersteinmal, vorallem für Fans, gewöhnungsbedürftig. Doch das Klangbild, das sich dort herum aufbaut, lässt dies schnell vergessen. Es baut sich auf, wandelt sich, verschwindet, wühlt sich aus dem Untergrund herauf und steigert sich in die höchsten Sphären. Ein fast festlich erhebendes Lied, dass wiedereinmal den Innovationsgeist der Band wiederspiegelt. "We Were Exploding Anyway" beschreitet wie all seine Vorgänger völlig neue Ufer, ohne dabei seine Herkunft auch nur ansatzweise aus den Augen zu verlieren.

Platz 1: Low Roar - Low Roar
Mit dem selbstbetitelten Debütalbum des isländischen Künstlers Low Roar findet dieses Ranking einen würdigen ersten Platz. Dieser Musiker bietet ein Album, in dem er in völliger Passion seine nackte Seele preisgibt, wortgewandt und bildhaft gleichermaßen Einblicke in seine Gedanken und Emotionen offenbart. Low Roar arbeitet hierbei nur mit Gitarre und in vereinzelten Fällen mit Computerzusätzen, aber vorallem mit seiner Stimme. Diese mag zuweilen etwas hoch und leicht klingen, jedoch trügt dieses Bild in Hinblick auf ihre Kraft. Die Lieder sind größtenteils einfach gestrickt, mit vereinzelt wiederholten Aussagen als Chorus. Diese sind jedoch, zieht man den Vergleich zu anderen Künstlern mit ähnlichem Muster, immer treffend und vorallem zerreißend und vollendet gesungen, beispielsweise das endlos lang gesungene "Heeelp me out…" in Help Me oder das "Get out of my mi-i-ind" in Patience. Doch auch komplexeren Songs wie Friends Make Garbage (Good Friends Take It Out) oder The Painter sitzen und punkten vorallem durch ihren wunderbaren erzählenden Textaufbau. Wie in allen Liedern legt Ryan Joseph Karazija so viel Gefühl wie möglich in jede einzelne Silbe seines Gesungenem. Logischerweise lässt sich dies am ehesten in seinen besten Liedern feststellen: Schon das "Could you point me towards…" in Just A Habit sprüht vor Emotionen, der Text ist zwar kurz doch kompakt und vor jedem Abschweifen bewahrt. "I'm turning over inside my grave. I'm waiting for you to be late…" bringt Gesungen alles mit was diese wunderbare Line zu bieten hat Rolling Over. Das Klangbild ändert sich fortwährend minimal zum Optimum hin, sodass die Höhepunkte im Wesentlichen von der Stimme und vom Text her bestimmt werden. Der Text ist, wie bereits erwähnt, mal malerisch, mal direkt und immer berührend. Im schnellsten Lied, dem rein Instrumentalen Puzzle zeigen Ryan Joseph Karazija & Júlíus Óttar Björgvinsson ihr können am Computer. Atmosphärisch wird dem Album jedoch nichts angetan, welches mit düsterem Cello versehen in Tonight, Tonight, Tonight seinen Abschluss findet.

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